Ein neues Prüfverfahren für Wohngebäude sorgt derzeit für heftige Diskussionen. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) schlägt in einem 40-seitigen Entwurf regelmäßige Sicherheitskontrollen für Häuser und Wohnungen vor – ähnlich einem TÜV für Fahrzeuge. Während die Maßnahme die Verkehrssicherheit von Gebäuden verbessern soll, warnen Experten vor erheblichen Zusatzkosten für Eigentümer und Mieter.

Was ist der Gebäude-TÜV?
Laut einem Bericht der Bild-Zeitung plant das Deutsche Institut für Normung (DIN) eine verpflichtende jährliche Überprüfung von Wohngebäuden. Ziel ist es, Sicherheitsmängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Der Entwurf trägt den Namen „Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude“ und beschreibt ein Prüfverfahren, das mindestens 250 Kontrollpunkte umfassen soll. Dazu gehören unter anderem:
- Prüfung der Dachrinnen und ihrer sicheren Befestigung
- Kontrolle von Dachluken und deren Verschlussmechanismus
- Begutachtung von Schornsteinen auf Verwitterungsschäden
- Sicherheit von Treppen- und Balkongeländern
- Kontrolle von Vordächern und Markisen
Welche Kosten kommen auf Eigentümer und Mieter zu?
Die zusätzlichen Prüfungen könnten für Eigentümer mehrere Hundert Euro pro Jahr kosten.
- Einfamilienhäuser: Bis zu 1.000 Euro jährlich
- Mehrfamilienhäuser & Wohnungsbaugesellschaften: Mehrere 100.000 Euro pro Jahr
Laut dem Hauseigentümerverband Haus & Grund könnten diese Mehrkosten über die Nebenkostenabrechnung auf Mieter umgelegt werden. Das bedeutet: höhere Mietpreise für Millionen von Haushalten in Deutschland.
Steigende Baupreise und Wohnungsmangel – eine zusätzliche Belastung
Neben der drohenden Kostensteigerung durch den Gebäude-TÜV treibt bereits jetzt der Wohnungsmangel die Preise in die Höhe.
- Die Baupreise sind laut Statistischem Bundesamt zuletzt um 6,4 Prozent gestiegen.
- Die Zahl der Neubauten bleibt weit unter den politischen Zielen.
- Weniger Neubauten führen zu steigendem Druck auf den Mietmarkt.
Ein verpflichtender Gebäude-TÜV könnte diesen Trend noch weiter verschärfen, da sich die Nebenkosten für Wohnraum deutlich erhöhen könnten.
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